Mallorca – die Baleareninsel will CO2-neutral und plastikfrei werden

Aktualisiert: 21. Dez 2019

Der Klimawandel ist hier besonders spürbar. Auf der beliebten Badeinsel ist die Klimakrise längst angekommen. Die Mittelmeerinsel ist zusammen mit seinen Nachbarinseln Ibiza, Menorca und Formentera Vorreiter in Sachen Klimawandel. Die Mitte-Linksregierung der Insel hat daher bereits Anfang November formell den „Klimanotstand“ ausgerufen.

„Die Balearen sind durch ihre Lage mitten im Mittelmeer ein empfindliches Territorium und befinden sich in besonders großer Gefahr“,

warnte Juan Pedro Yllanes, der balearische Minister für die Energiewende, auf dem UN-Gipfel in Madrid.

So beschloss die Inselregierung schon Anfang des Jahres ein radikales Klimaschutzgesetz, mit dem sich Mallorca an die Spitze Europas setzt. Von 2025 an sollen keine neuen Dieselautos auf den Inseln mehr zugelassen werden. Auch Touristen können dann nicht mehr mit Dieselfahrzeugen einreisen. Zehn Jahre später wird das Verbot auch für Benzinfahrzeuge gelten. Autovermieter müssen ihre Flotte von rund 100.000 Mietautos also bis 2035 komplett auf Elektrofahrzeuge umrüsten.


Aktuell wurde in der Inselhauptstadt Palma de Mallorca Spaniens größte Stromtankstelle in Betrieb genommen. An der E-Tankstelle können zehn Autos gleichzeitig ihre Batterien laden. Weitere Stationen sollen folgen. Bereits im Frühjahr 2020 sollen auf der Insel alle 20 km Ladestationen aufgebaut sein. Und in den nächsten Jahren möchte man ein Netz aus 1000 Stromstationen haben, so der Wille der Inselpolitiker. Damit jedoch nicht genug. Auch soll das einzige Kohlekraftwerk der Insel schließen.

„Wir wollen Inseln, die nicht die Umwelt verschmutzen“,

erklärte Francina Armengol, die balearische Regierungschefin. Spätestens 2050 sollen die Inseln komplett abgasfrei sein.


Zeitgleich wurde ein umfangreiches Anti-Müllgesetz auf den Weg gebracht. Ab dem Jahr 2021 dürfen dann weder Plastiktüten, noch Plastikgeschirr oder andere Plastikartikel genutzt werden, außer sie sind kompostierbar. Das Verbot schließt auch Kaffeekapseln ein, soweit sie nicht recycle- oder biologisch abbaubar sind.


Die Tourismusbranche steht Mallorcas Ökowende nicht im Weg. Die Branche räumt insgesamt ein, bisher eindeutig einer der größten Müllproduzenten auf Mallorca gewesen zu sein. So soll es am Frühstücksbuffet weder Einwegverpackungen, Plastikflaschen, Strohhalme noch kleine Portionspackungen mehr geben. Die Branche geht so im Kampf für eine saubere Zukunft mit der Inselregierung Hand in Hand und wirbt für einen „plastikfreien Urlaub auf den Balearen“.


Quelle: Schwäbische Zeitung


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